Verleihung des KulturKontakte-Preises 2009
Vor rund 170 Gästen aus Wirtschaft, Kultur, Politik und Verwaltung wurde am 09. November der KulturKontakte-Preis 2009 in der Großen Kunstschau Worpswede verliehen.
Den KulturKontakte-Preis des Landes Niedersachsen gibt es seit dem Jahr 2004. Mit ihm werden Unternehmen, die sich in besonderer Weise in der Kulturförderung engagieren, ausgezeichnet. Auch in diesem Jahr konnten sich die Gäste davon überzeugen, dass sich Kultursponsoring lohnt, nicht zuletzt am Beispiel der Preisträger, von denen es diesmal gleich drei an der Zahl gab.
Vor Beginn des offiziellen Festaktes konnten sich die Gäste im Rahmen einer Museumsführung über die Bauwerke Bernhard Hoetgers, des Museumserbauers, sowie über die ausgestellten Kunstwerke der Worpsweder Künstler informieren.
Eine Führung durch die Große Kunstschau Worpswede
stimmte die Gäste auf den Abend ein.
Die Moderation des weiteren Abends übernahm Dr. Jörg Mielke, Landrat im Landkreis Osterholz. Nach einer musikalischen Einstimmung durch die Musiker Martin Flindt (Jazz-Gitarre) und Dirk Piezunka (Saxophon) wurde das Thema des Abends, Kontakte zwischen Kultur und Wirtschaft, vertieft. Der Schauspieler Oliver Peuker las aus dem Briefwechsel des Künstlers, Bildhauers und Architekten Bernhard Hoetger mit seinem Mäzen, dem Bremer Kaffeehändler Ludwig Roselius.
Für eine gute Unterhaltung der Gäste sorgten Martin Flindt und Dirk Piezunka.
Die Auszeichnung der Preisträger nahm in diesem Jahr Harald, Ottmar, Leiter der Regierungsvertretung Lüneburg, in Vertretung für den Schirmherrn des Projektes, den Nds. Wirtschaftsminister Jörg Bode, vor.
Den KulturKontakte-Sonderpreis 2009 erhielt die Bohlsener Mühle aus Bohlsen, im Landkreis Uelzen.
Dieses Unternehmen ist ein gutes Beispiel eines erfolgreichen niedersächsischen Traditionsbetriebes, reicht seine Geschichte doch bis ins 13. Jahrhundert zurück. Volker Krause, Inhaber der Bohlsener Mühle, übernahm den väterlichen Betrieb 1979 und stellte auf die ausschließliche Verarbeitung von Getreide aus ökologischem Anbau um. Der ökologische Unternehmensansatz und die Umsetzung einer nachhaltigen Wirtschaftsweise sind seither Programm. Wurde 1983 noch die erste bescheidende Bäckerei in Betrieb genommen, hat die Bohlsener Mühle mittlerweile drei Produktionsstandorte am Ort Bohlsen und beschäftigt rund 140 Mitarbeiter.
Doch die Bohlsener Mühle tut noch mehr, engagiert sich nachhaltig in der Region. So besteht eine enge Kooperation mit dem Museumsdorf Hösseringen, Freilichtmuseum der Lüneburger Heide. In den historischen Bauten des Museums wird das ländliche Wohnen und Arbeiten der Zeit von 1600 bis 1950 der Heideregion dargestellt, u.a. auch das Thema Getreideanbau und �verarbeitung. Aus dieser inhaltlichen Schnittstelle hat sich seit 2006 eine enge Zusammenarbeit zwischen Mühle und Museum entwickelt. So werden individuelle Museumsbereiche wie das Backhaus gefördert und gemeinsame Vertriebsmaßnahmen vorgenommen. Unterstützung erfährt das Museum aber auch im Bereich Marketing. Dazu gehören Internetverlinkungen zwischen Museum und Mühle, kostenlose Ausstellungen anlässlich des jährlichen Mühlenfestes und die gemeinsame Entwicklung von Vermarktungskonzepten. Gute Kunden der Mühle erhalten z.B. Eintrittskarten des Museums als Geschenk. Die Einnahmen aus den Betriebsführungen gehen teilweise dem Museum zu. Weiterhin wird ein Crossmarketing mit dem "Hösseringer Museumsbrot" betrieben. Ein Teil des Erlöses dieses Brotes der Bohlsener Mühle geht an das Freilichtmuseum.
Harald Ottmar übergab die Urkunde für den
KulturKontakte-Sonderpreis an Volker Krause, Bohlsener Mühle.
In der Kategorie Kleines Unternehmen (bis 50 Mitarbeiter) ging der KulturKontakte-Preis 2009 an die Suter Dental Labor GmbH aus Bremervörde.
Das Suter Dental Labor repräsentiert eine mehr als 70jährige Firmentradition im Zahntechnikerhandwerk und ist damit eines der ältesten zahntechnischen gewerblichen Unternehmen Deutschlands. Bereits am 1. April 1932 eröffnet Johannes Suter in Allenstein/Ostpreußen sein Laboratorium für Zahntechnik, welches sich zu einem der größten Laboratorien in Ostpreußen entwickelt. Nach Kriegsende erfolgt 1945 der Neubeginn in Bremervörde. Der Betrieb wird in der Familie vom Sohn Burkhard, in dessen Fußstapfen 2003 die Tochter Karen tritt, fortgeführt. Ihr Mann Arne übernimmt die Verantwortung für das Finanz- und Personalwesen. Im Jahr 2007 feiert das Suter Dental Labor, das mittlerweile 32 Mitarbeiter beschäftigt, sein 75 jähriges Bestehen.
Das Familienunternehmen engagiert sich aber auch nachhaltig für das Thema Kunst und Kultur im Bremervörder Kultur & und Heimatkreis e.V. Dieser macht es sich zur Aufgabe, Heimatgefühl, Brauchtum und kulturelle Leben der Stadt Bremervörde darzustellen und intensivieren.
Als engagiertes Mitglied des Vereines möchte Arne Suter auch hier im ländlichen Raum seinen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität leisten. So wirkte er im Jahr 2008 als Initiator und Organisator des ersten Bremervörder Kulturfestes am Bachmann Museum: Kulturgenuss in der Idylle des Museumsparks. Im Rahmen dieses Festes präsentiert sich der Kultur & Heimatkreis in seiner Gesamtheit seiner Arbeitsgruppen mit einem umfangeichen kulturellen Angebot. Das Fest soll in einem zweijährigen Turnus stattfinden. Weitere Projekt, bei denen Arne Suter nachhaltig mitwirkt, sind das Projekt "Kunst an der Oste", ein Ausstellungsprojekt aus dem Jahr 2002 sowie das Format "Hoermahl", ein Wortspiel aus "Hören" und "Mahlzeit". Hier geht es um die Verbindung von Kultur und Kulinarischem in gemütlichem Ambiente.
Arne Suter, Suter Dental Labor GmbH, freute sich über
die Auszeichnung mit dem KulturKontakte-Preis 2009
Die Kategorie Großes Unternehmen (ab 50 Mitarbeiter) konnte in diesem Jahr die Niederelbe Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG (NSB), für sich gewinnen und den KulturKontakte-Preis 2009 entgegennehmen.
Die Reederei NSB wurde 1982 gegründet und hat seit 1986 ihren Stammsitz in Buxtehude � in direkter Nachbarschaft zu den beiden Häfen Hamburg und Bremen / Bremerhaven. Damals begann ein kleines Team von sieben Personen mit der Bereederung von vier Containerschiffen. Mit einer kontinuierlich steigenden Zahl von Mitarbeitern steuert die NSB einen konsequenten Wachstumskurs und übernahm im Jahr 2007 das 100. Schiff ins Management.
Auf den 117 Schiffseinheiten beschäftigt die NSB ca. 3.000 Seeleute. An Land arbeiten rund 260 Mitarbeiter am Unternehmensstandort Buxtehude und den drei Dependancen in Alabama, Pusan und Singapur.
Die NSB ist allerdings nicht nur ein global tätiges Unternehmen sondern auch fest im Buxtehuder Raum verankert. Dies wird durch ein umfangreiches soziales und kulturelles Engagement deutlich. So ist sie Förderer des lokalen Kinderschutzbundes, Gründungsmitglied der Stiftung Lebenshilfe Buxtehude, Förderer von Bildungseinrichtungen und Vieles mehr. Im Jahr 2008 wurde ein Betriebskindergarten eröffnet, der nicht nur Kindern Betriebsangehöriger offen steht.
Prämiert wurde das Engagement der NSB bei der Ausstattung und laufenden Unterstützung des 2008 in Buxtehude eröffneten "Kulturforums am Hafen". So hat die NSB das Forum mit einer professionellen Gastronomieküche ausgestattet und die Möblierung des Bistros sowie ein Dutzend Stuhlpatenschaften übernommen. Ferner kooperiert das Kulturforum mit dem NSB eigenen Hotel Navigare. Aber auch die NSB profitiert vom neuen Kulturforum am Hafen. Mittlerweile haben eine Reihe von Firmenveranstaltungen dort stattgefunden, in deren Rahmen gleichzeitig ein Stück Kulturvermittlung erfolgt. Für die Entwicklung kultureller Rahmenprogramme bei Firmenveranstaltungen kann unmittelbar auf das Know how des Trägervereins zurückgegriffen werden.
Mit Helmut Ponath, NSB, freuten sich Werner Hampel,
IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum und Harald Ottmar
über den KulturKontakte-Preis 2009.
Wie schon im letzten Jahr erhielten die KulturKontakte-Preisträger 2009 eine Preisskulptur, gestiftet durch den Landkreis Osterholz. Diese von Bernd F. Mertes aus Schwanewede gestaltete Skulptur versinnbildlicht durch zwei ineinander greifende Flügel das positive Zusammenspiel von Kultur und Wirtschaft.
Bernd F. Mertes mit der von ihm geschaffenen
KulturKontakte-Preisskulptur 2009, von der sich auch die drei
Preisträger beeindruckt zeigten.
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